1886 reist der 22-Jährige zum ersten Mal nach Italien. Dies ist wohlgemerkt kein "Urlaub", sondern eine Bildungsfahrt in der alten Tradition der "Italienischen Reisen". Der nächste längere Auslandsaufenthalt dient der Erholung von einer lebensgefährlichen Lungenkrankheit: 1892/93 fährt Strauss nach Italien, Griechenland und Ägypten, von wo er abermals tiefe Eindrücke – und seine halbfertige Erstlingsoper "Guntram" mitbringt.
Bald wird Reisen zur Berufspflicht. Konzerttourneen führen den Kapellmeister (u. a. mit eigenen Werken) durch ganz Europa, bis nach Nord- und Südamerika. Stets ist er bemüht, die freie Zeit bei Auslandsgastspielen durch Museumsbesuche zu nutzen.
Griechenland gehört seine große Verehrung – noch in seiner letzten schriftlichen Notiz, im Juli 1949, wird sich Richard Strauss als "griechischer Germane" bezeichnen. 1926 erneuert er auf einer Reise in die Heimat der antiken Kultur seine Eindrücke, die er 1892 gesammelt hat. Die späteren Opern "Ägyptische Helena", "Daphne" und "Danae" werden aus diesem Geist der Klassik geschaffen.
"Zum Concert nach Brooklyn mit elektrischem Automobil (40 Mark) durch das wilde, miserabel gepflasterte New York über die großartige Hudson-Brücke …" (1904).
"Ist das eine Schinderei! Ich beklage mich nicht leicht, aber 8 Stunden von Berlin bis Bielefeld im ungeheizten Zug – das ging auch mir fast zu Herzen. Kein Speisewagen, nichts Warmes zu essen, zu trinken …" (1917, mitten im Weltkrieg).
Bald wird Reisen zur Berufspflicht. Konzerttourneen führen den Kapellmeister (u. a. mit eigenen Werken) durch ganz Europa, bis nach Nord- und Südamerika. Stets ist er bemüht, die freie Zeit bei Auslandsgastspielen durch Museumsbesuche zu nutzen.
Schon 1907 ein Automobilist
Als 1897 der Sohn Franz auf die Welt kommt, befindet sich Richard in Stuttgart. Den sogenannten "Sommerfrischen" mit der Familie (etwa nach Westerlandt / Sylt) gibt sich Strauss nie ausgedehnt hin. Große Freude hat er jedoch an Fahrten mit dem damals neumodischen Automobil. 1907 erwirbt er zum ersten Male einen eigenen Wagen, fährt 1913 damit nach Italien, macht später (geführt von dem treuen Chauffeur Martin) Reisen in die Dolomiten und – abermals zu Bildungszwecken – nach Mittelitalien.Griechenland gehört seine große Verehrung – noch in seiner letzten schriftlichen Notiz, im Juli 1949, wird sich Richard Strauss als "griechischer Germane" bezeichnen. 1926 erneuert er auf einer Reise in die Heimat der antiken Kultur seine Eindrücke, die er 1892 gesammelt hat. Die späteren Opern "Ägyptische Helena", "Daphne" und "Danae" werden aus diesem Geist der Klassik geschaffen.
Strapaziöse Reiseerlebnisse
Reisen ist im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stets eine spannende, selten eine komfortable Sache. Hier ein paar Eindrücke des Weltenbummlers Richard Strauss:"Zum Concert nach Brooklyn mit elektrischem Automobil (40 Mark) durch das wilde, miserabel gepflasterte New York über die großartige Hudson-Brücke …" (1904).
"Ist das eine Schinderei! Ich beklage mich nicht leicht, aber 8 Stunden von Berlin bis Bielefeld im ungeheizten Zug – das ging auch mir fast zu Herzen. Kein Speisewagen, nichts Warmes zu essen, zu trinken …" (1917, mitten im Weltkrieg).
Pauline und Richard 1911 in St. Moritz
Oder, von einem Zwischenstopp auf der Schiffsreise nach Südamerika, 1920: "Volle 21 Stunden lagen wir da – eine greuliche Zeit. Zu beiden Seiten des Schiffes 4 Riesenboote mit Kohlen, deren höchst lärmendes Einladen einen solchen Staub und Dreck verursachte, daß das Vordeck fest mit Leinwand abgesperrt, alle Türen und Fenster dicht verschlossen bleiben mußten."